Schmetterlinge des Schönbuchs

 

Die abwechslungsreiche Landschaftsstruktur des Schönbuchs mit seinen feucht-kühlen Tälern, weitläufigen Laubmisch-Wäldern und südwest-exponierten Hangstrukturen bot einst einer Unzahl von Schmetterlingsarten Lebensraum. Seit über einem Jahrhundert nimmt die Artenzahl der Schmetterlinge im Schönbuch beständig ab. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich, meist sind sie jedoch in veränderter Nutzung der Landschaft durch den Menschen zu suchen.

In den tief eingeschnittenen Tälern des Schönbuchs (Schaichtal, Goldersbachtal, Kayher Tal) wurden die bestehenden Feuchtwiesen entweder aufgeforstet oder für eine intensivere Nutzung bedüngt. Die Hochwaldnutzung verdrängt Lichtwaldstrukturen, auch Wegränder, Schneisen und Lichtungen wachsen mehr und mehr zu. Die Magerrasen der Südhänge des Schönbuchs werden häufig aufgrund des hohen Aufwands nicht mehr bewirtschaftet, sie verbuschen und gehen schließlich wieder in Wald über.

Der Schönbuch zeichnete sich ehemals vor allem durch seine Laubmisch-Wälder aus, die jedoch im vergangenen Jahrhundert zunehmend mit standortfremden Nadelhölzern aufgeforstet wurden. Neben den Laubmisch-Wäldern existieren in den Tälern Auwälder, die meist nur noch als Galeriewälder entlang der Bäche vorhanden sind. An den Hängen der tief eingeschnittenen Täler breiten sich mit Klingenbächen durchsetzte Schluchtwälder aus. Am Süd- und Südwesthang des Schönbuchs bestehen kleinräumig Steppenheide-Wälder und lichte Kiefernwälder. Prägend sind außerdem die durch "Wiebke" und "Lothar" entstandenen Sturmwurfflächen, die momentan wieder in dichtwüchsigen Sukzessionswald übergehen.

In den Tälern des Schönbuchs befanden sich ehemals großflächig magere, ungedüngte Feuchtwiesen, die Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tagfalter-Arten boten. Heute werden leider selbst in Naturschutzgebieten die ertragsreichen Feucht- und Waldwiesen gedüngt und mehrmals im Jahr gemäht. Die Artenvielfalt ist dadurch stark eingeschränkt. Relativ selten sind im Schönbuch auch magere Glatthaferwiesen bis hin zu Halbtrockenrasen zu finden, die einerseits zwar Hotspots der Tagfalterfauna darstellen, andererseits durch ihre Seltenheit kein eigenes, halbtrockenrasen-spezifisches Arteninventar beinhalten. Nur am Spitzberg und Schönbuch-Südwesthang existieren großflächig Salbei-Glatthaferwiesen, Halbtrockenrasen bis hin zu Volltrockenrasen. Hier ist dann auch dementsprechend eine eigene Tagfalterfauna ausgebildet. Durch Nutzungsaufgabe an den ehemals extensiv bewirtschafteten Weinberghängen sind einige Flächen verbuscht und dadurch schon seltene Tagfalterarten verschwunden.

Diese Seite soll eine Übersicht über die ehemals und aktuell im Schönbuch vorkommenden Tagfalter-Arten geben und die Gründe für das Aussterben einzelner Arten aufzeigen. Alle Kategorisierungen stammen aus meinen persönlichen Einschätzungen und sind nicht Teil einer offiziellen Bewertung. Die Abgrenzungen des Schönbuchs gehen hierbei über diejenigen des "Naturparks Schönbuch" hinaus und beziehen auch die Waldgebiete weiter nördlich und östlich bei Stuttgart mit ein. Hierdurch wird das ehemalige Arteninventar um die mittlerweile ausgestorbenen Arten Hipparchia fagi, Brintesia circe, Euphydryas maturna und Melitaea aurelia erhöht.

 

Ausgestorben Verschollen Status unklar Vom Aussterben bedroht Stark gefährdet Gefährdet Vorwarnliste Ungefährdet Ungefährdet
Parnassius apollo Aporia crataegi Pontia daplidice Maculinea teleius Satyrium acaciae Cupido minimus Colias alfacariensis Papilio machaon Issoria lathonia
Iphiclides podalirius Limenitis populi Argynnis aglaja Polyommatus eumedon Hamearis lucina Maculinea nausithous Callophrys rubi Pieris brassicae Vanessa atalanta
Satyrium spini Erebia ligea Melitaea athalia Satyrium ilicis Boloria selene Polyommatus thersites Brenthis ino Pieris napi Vanessa cardui
Plebeius argus Zygaena lonicerae Coenonympha glycerion Coenonympha hero Boloria eunomia Polyommatus coridon Boloria dia Pieris rapae Nymphalis io
Maculinea arion Zygaena carniolica Thymelicus acteon Erebia medusa Nymphalis antiopa Polyommatus bellargus Nymphalis polychloros Leptidea sinapis/reali Nymphalis urticae
Lycaena virgaureae   Spialia sertorius Erebia aethiops Melitaea cinxia Satyrium w-album Apatura ilia Anthocharis cardamines Nymphalis c-album
Lycaena alciphron   Carcharodus alceae Zygaena trifolii   Argynnis adippe Coenonympha arcania Gonepteryx rhamni Araschnia levana
Lycaena helle   Zygaena purpuralis     Boloria euphrosyne Carterocephalus palaemon Colias hyale Limenitis camilla
Euphydryas maturna   Zygaena ephialtes     Erynnis tages Zygaena viciae Colias croceus Apatura iris
Euphydryas aurinia         Adscita statices Zygaena loti Poylommatus icarus Pararge aegeria
Melitaea diamina             Polyommatus semiargus Lasiommata megera
Melitaea parthenoides             Polyommatus agestis Coenonympha pamphilus
Melitaea britomartis             Cupido argiades Aphantopus hyperantus
Melitaea aurelia             Celastrina argiolus Maniola jurtina
Lasiommata maera             Satyrium pruni Melanargia galathea
Hipparchia semele             Thecla betulae Pyrgus malvae
Hipparchia fagi             Neozephyrus quercus Ochlodes venatus
Brintesia circe             Lycaena phlaeas Thymelicus sylvestris
Chazara briseis             Lycaena tityrus Thymelicus lineolus
Zygaena osterodensis             Argynnis paphia Zygaena filipendulae

 

Die folgenden Angaben setzen sich aus eigenen Beobachtungen, ausgiebiger Literaturrecherche und Mitteilungen befreundeter Entomologen zusammen, die hier aus Datenschutzgründen nicht genannt werden sollen.

 

Parnassius apollo: Vor Beginn des 20. Jahrhunderts an der Wurmlinger Kapelle bei Tübingen vorkommend. Hier schon früh, an zahlreichen weiteren Plätzen im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb im Verlaufe des 20. Jahrhunderts verschwunden. Aktuell noch zwei Flugstellen auf der Alb. Wahrscheinlich aufgrund von Lebensraumverlusten (felsige Stellen mit Sedum album) am Spitzberg verschwunden.

 

Papilio machaon: Im Schönbuch (wieder) weit verbreitet auf mageren Mähwiesen und Ruderalflächen, aber auch im Wald auf Lichtungen und feuchteren Wiesen. Zwischenzeitlich durch Flurbereinigung und Düngung rückläufig.

 

Iphiclides podalirius: Aus früherer Zeit einige Streufunde aus dem Schönbuch. Reproduktion war aber sicherlich auf den Spitzberg beschränkt, wo die Art bis in die 1970er-Jahre vorkam. Seitdem hier sicherlich ausgestorben. Lebensraumveränderungen in Form von zu starker Verbuschung und Sukzession der offenen mit Krüppelschlehen durchsetzten Hänge sind als Gründe anzunehmen.

 

Leptidea sinapis/reali: Zumindest eine der nur genitalmorpholgisch zu trennenden Arten ist im Schönbuch regelmäßig auf mageren feuchten Wiesen aber auch auf Magerrasen anzutreffen. Ob die Arten über die Habitatpräferenzen (magere Feuchtwiesen und Magerrasen) getrennt werden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Eine Gefährdung besteht durch Überdüngung.

 

Colias hyale: Weit verbreitet auf mageren Wiesenflächen. Reagiert ebenfalls empfindlich auf eine intensive Bewirtschaftung und Düngung.

 

Colias alfacariensis: Im eigentlichen Schönbuch fehlend, nur am Spitzberg auf Magerrasen. Hier momentan nicht bedroht.

 

Colias croceus: Wanderfalter, der im Spätsommer regelmäßig in das Gebiet des Schönbuchs einfliegt.

 

Gonepteryx rhamni: Weit verbreitet in den feuchteren Tälern. Keine Gefährdung erkennbar.

 

Aporia crataegi: Bis in die 1980er-Jahre ist dieser unstete Falter auch regelmäßig aus dem Schönbuch gemeldet. Seitdem keine Neunachweise mehr. Aktuell noch am Rammerthang bei Dettingen. Die Art unterliegt einerseits starken Häufigkeitsschwankungen, andererseits benötigt sie jedoch auch natürliche Gebüsch- und Saumgesellschaften zur Reproduktion. In wieweit Lebensraumveränderungen eine Rolle für das Verschwinden der Art gespielt haben, muss offen bleiben.

 

Pieris brassicae: Im Schönbuch nur vereinzelt, auf angrenzendem, landwirtschaftlich genutztem Offenland aber noch häufig.

 

Pieris rapae: Eine der im Schönbuch am weitesten verbreiteten und häufigsten Arten.

 

Pieris napi: Übertrifft vorige Art noch an Häufigkeit, vor allem in den feuchteren Bereichen.

 

Pontia daplidice: Wanderfalter, der früher vom Spitzberg gemeldet wurde. Seit einigen Jahrzehnten jedoch kaum noch Einflüge nach Baden-Württemberg.

 

Anthocharis cardamines: Sehr häufige Art der Waldtäler und Wiesen.

 

Apatura iris: Im Schönbuch auf Waldwegen regelmäßig zu beobachten. Aktuell scheint der Schönbuch noch optimale Habitate für die Art zu beherbergen. Hochwaldnutzung und Aufforstung gefährden den Großen Schillerfalter, Sukzession von Weichholzarten fördert A. iris.

 

Apatura ilia: Im Schönbuch wie in ganz Baden-Württemberg seltener als vorige Art, aber trotzdem weit verbreitet. Benötigt ebenfalls Weichholzbestände in Form von (Zitter-)Pappeln.

 

Limenitis populi: Ehemals hatte der Große Eisvogel im Schönbuch eines seiner Hauptvorkommen in Baden-Württemberg. Mittlerweile ist die Art seit mehr als einem Jahrzehnt verschollen und höchstwahrscheinlich ausgestorben. Diese größte einheimische Tagfalterart bevorzugt vor allem montane, kontinental geprägte Waldgebiete, weshalb klimatische Ursachen für ihr Verschwinden im Schönbuch möglich erscheinen. Aktuell ist die Art in Baden-Württemberg nurmehr im südlichen Schwarzwald verbreitet.

 

Limenitis camilla: Im Schönbuch vor allem im Bereich der Talauen und an lichten Waldstellen weit verbreitet und ungefährdet.

 

Nymphalis polychloros: Diese in Baden-Württemberg als stark gefährdet eingestufte Art hat im Schönbuch einen absoluten Verbreitungsschwerpunkt. In den Tälern ist sie im zeitigen Frühjahr die häufigste Tagfalterart. Neben den Waldtälern besiedelt die Art auch offene Feldlandschaften. Aktuell ist keine Gefährdung für den Großen Fuchs erkennbar.

 

Nymphalis antiopa: In tief eingeschnittenen, kühlen Tälern des Schönbuchs seltene, aber beständige Nachweise. Wahrscheinlich auf niedrigem Niveau reproduzierend. Gefährdet durch Entfernung von Weichholz-Sukzession bzw. Aufforstung der Flächen und evtl. durch eine pessimale Klimaentwicklung im Schönbuch.

 

Nymphalis io: Weit verbreitet und überall sehr häufig.

 

Nymphalis urticae: Allgemein ein häufig beobachteter Tagfalter im Schönbuch.

 

Nymphalis c-album: In den Waldtälern, aber auch in Streuobstbeständen regelmäßig anzutreffen.

 

Vanessa atalanta: Als Wanderfalter ein regelmäßiger Gast, der evtl. auch überwintert.

 

Vanessa cardui: Ebenfalls ein Wanderfalter, der im letzten Jahr massenhaft anzutreffen war.

 

Araschnia levana: Eine der häufigsten Tagfalter der Waldtäler und lichten Waldbereiche.

 

Argynnis paphia: Ein für den Schönbuch typischer Waldschmetterling, der weit verbreitet und häufig ist.

 

Argynnis aglaja: Als Offenlandart meidet der Große Perlmutterfalter weitgehend die Waldgebiete des Schönbuchs. Ich konnte 2008 ein Exemplar dieser Art im NSG Schaichtal nachweisen. Ob es beständige Vorkommen im Schönbuch gibt, ist fraglich.

 

Argynnis adippe: Im Gegensatz zu voriger Art ein typischer Falter lichter Waldstrukturen, Sturmwurfflächen und Lichtungen. Im Schönbuch aktuell noch regelmäßig zu beobachten, jedoch gefährdet durch die Hochwaldnutzung und das Zuwachsen der Lothar-Sturmwurfflächen.

 

Issoria lathonia: Wanderfalter, der regelmäßig einfliegt und dann die thermophilen Magerrasen-Hänge am Süd- und Südwest-Abhang des Schönbuchs bevorzugt.

 

Brenthis ino: In den feuchten Talauen des Schönbuchs noch weit verbreitet. Gefährdet allerdings durch Eutrophierung und Überwachsen von Mädesüß-Fluren durch Neophyten wie das Drüsige Springkraut.

 

Boloria eunomia: Als Glazialrelikt im Schönbuch ausschließlich auf mageren Feuchtbrachen der Waldtäler verbreitet. Aktuell bestehen nur noch wenige vitale Populationen direkt im Schönbuch/Glemswald und eine benachbarte in den angrenzenden Oberen Gäuen. B. eunomia benötigt magere Feuchtbrachen mit Polygonum bistorta-Beständen. Die Art ist sehr stark gefährdet durch intensivierte Nutzung und Eutrophierung.

 

Boloria selene: Im Schönbuch aktuell noch relativ weit auf Sturmwurfflächen und mageren Waldwiesen verbreitet. Jedoch gefährdet durch Hochwaldnutzung.

 

Boloria euphrosyne: Wie vorige Art aktuell noch weit verbreitet, z.B. auf Sturmwurfflächen oder Schneisen mit Viola-Beständen. Ebenfalls durch Hochwaldnutzung und Zuwachsen der Sturmwurfflächen gefährdet.

 

Boloria dia: Eine derzeit in Ausbreitung befindliche Art, die auf mageren Wiesen und den Halbtrockenrasen des Schönbuch-Südwesthangs mittlerweile regelmäßig angetroffen werden kann. Gefährdet durch intensive Landnutzung, Eutrophierung und zu starkes Verbuschen.

 

Melitaea cinxia: Besitzt im angrenzenden Heckengäu Metapopulationen, die an den Südwest-Hängen und am Spitzberg auch den Schönbuch erreichen. Ebenfalls durch intensivierte Landnutzung und Eutrophierung gefährdet.

 

Melitaea diamina: Ehemals auch im Schönbuch vorkommend, hier jedoch seit mittlerweile einem halben Jahrhundert verschwunden. Möglicherweise kommt die Art nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Spitzberg entfernt in der Talaue des Neckars bei Hirschau auf mageren Wiesen vor. Aktuelle Vorkommen noch im Rammert, wo die Art Feuchtwiesenkomplexe in Waldtälern besiedelt. Gefährdet durch Aufforstung, Hochwaldnutzung und intensivierte Nutzung von Waldwiesen.

 

Melitaea athalia: Wie vorige Art wohl auch ehemals im Schönbuch vorkommend, sowie auch an den Hanglagen des Spitzbergs verbreitet. Im NSG Schaichtal und bei Neuenhaus 2008 jeweils ein Falter, die auf ein aktuelles Vorkommen im Schönbuch hindeuten könnten. Ebenso vereinzelte Beobachtungen am Schönbuch-Südwesthang und Spitzberg. Für M. athalia gelten die selben Gefährdungsursachen wie für M. diamina.

 

Melitaea britomartis: Die sonst in Baden-Württemberg weitgehend auf die Schwäbische Alb beschränkte Art kam evtl. am Spitzberg bei Tübingen vor. Aktuell bestehen Vorkommen nur wenige Kilometer entfernt in den Oberen Gäuen, sodass eine gelegentliche Zuwanderung nicht ausgeschlossen scheint.

 

Melitaea parthenoides: Bis in die 1970er-Jahre sowohl am Spitzberg als auch im Schönbuch/Glemswald vorhanden. Heute mit Sicherheit durch Aufforstung und Nutzungsintensivierung der Wiesenflächen ausgestorben.

 

Melitaea aurelia: Ehemals wohl auch im nördlichen Schönbuch vorkommend, jedoch schon lange erloschen. Aktuell wohl noch am Rammerthang bei Dettingen.

 

Euphydryas maturna: Vor mehr als einem halben Jahrhundert wahrscheinlich auch im nördlichen Schönbuch/Glemswald vorkommend. Heute aufgrund aktueller Waldbewirtschaftungsweise ausgestorben.

 

Euphydryas aurinia: Wie vorige Art ehemals auch im Schönbuch verbreitet, jedoch ebenfalls schon lange erloschen. Vorkommen wahrscheinlich auf extensiv genutzten Feuchtwiesen, die durch Intensivierung verloren gingen.

 

Melanargia galathea: Das Schachbrett ist im Schönbuch noch auf mageren Wiesen verbreitet, am Südwest-Abhang auch häufig. Es besteht eine Gefährdung durch Nutzungsintensivierung, Überdüngung und Eutrophierung.

 

Hipparchia fagi: Seit über einem Jahrhundert im Schönbuch erloschen, früher anscheinend im Wildpark bei Stuttgart. Aktuell in Baden-Württemberg nur noch am Kaiserstuhl verbreitet.

 

Hipparchia semele: Wie vorige Art schon seit sehr langer Zeit erloschen. Wenn die Art im Schönbuch bodenständig war, dann an den felsigen Strukturen bei der Wurmlinger Kapelle und am Spitzberg. Aussterben wahrscheinlich durch Sukzession und Verbuschung bedingt. Aktuell stark rückläufig und mittlerweile in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht.

 

Brintesia circe: Der Weiße Waldportier war im Schönbuch im 19. Jahrhundert ähnlich wie H. fagi verbreitet und starb ebenfalls schon früh aus. Spätere Nachweise, z.B. aus dem NSG Schaichtal, beruhen höchstwahrscheinlich auf Verwechslungen.

 

Chazara briseis: Ebenfalls am Spitzberg verbreitet gewesen und schon sehr lange erloschen. Aktuell nur noch Restpopulationen auf der Ostalb.

 

Erebia ligea: Bis in die 1990er-Jahre noch im westlichen Schönbuch (Kayher Tal, Sommertal, Ameisenbühl) in einigen feucht-kühlen Tälern vereinzelt verbreitet. In den Jahrzehnten zuvor auch weiter im nord-östlichen Teil des Schönbuchs (Hölzertal, Mahdenbachtal, Elsenhalde, Neuweiler Grubenhau, Bärensee) anzutreffen gewesen. Gründe für das Erlöschen weitgehend unklar, in Frage kommen klimatische Veränderungen aber auch Habitatverluste (Hochwaldnutzung, Aufforstung, Eutrophierung).

 

Erebia aethiops: Ehemals vor allem im nördlichen Schönbuch verbreitet. Schon seit langer Zeit erloschen sind die Vorkommen am Spitzberg. Aktuell noch eine Restpopulation auf dem Böblinger Standortübungsplatz. Das endgültige Aussterben im Schönbuch ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Wie bei voriger Art könnten klimatische Veränderungen wie auch Habitatverluste für das Verschwinden verantwortlich sein.

 

Erebia medusa: Diese war Art war noch vor etwa 20 Jahren im Schönbuch weit verbreitet und an Böschungen und mageren Mäh- und Waldwiesen anzutreffen. In den letzten Jahrzehnten dann deutlicher Rückgang mit weitgehendem Erlöschen in den waldigen Bereichen des Schönbuchs. Aktuell nur noch 3 Restvorkommen am Rande des Schönbuchs. Hierbei handelt es sich um magere Brachestrukturen bei Ammerbuch-Entringen, eine Verkehrsnebenfläche bei Sindelfingen-Darmsheim und eine rekultivierte Erddeponie ebenfalls bei Sindelfingen. Im NSG Hözertal möglicherweise ebenfalls noch aktuell. Ob die beobachteten Rückgange wirklich nur auf Habitatverluste (z.B. magere Tal- und Waldwiesen) zurück zu führen sind oder ob auch klimatische Veränderungen eine Rolle spielen, ist bis jetzt noch unklar.

 

Maniola jurtina: Im Schönbuch überall noch weit verbreitet und ungefährdet.

 

Aphantopus hyperantus: Wie vorige Art ebenfalls noch weit verbreitet und vor allem an feuchteren Orten noch häufiger.

 

Coenonympha pamphilus: Bevorzugt im Schönbuch eher trockenere Bereiche wie magere Glatthaferwiesen, Halbtrockenrasen aber auch Ackerrandstreifen und Ruderalgelände. Ist derzeit noch weit verbreitet und ungefährdet.

 

Coenonympha hero: Das Wald-Wiesenvögelchen hatte ehemals im Schönbuch eines seiner drei Hauptvorkommen in Baden-Württemberg. Dieses Vorkommen ist aktuell auf eine vitale Population zusammen geschrumpft und besteht nur noch aufgrund aufwändiger Pflegemaßnahmen. C. hero ist im Schönbuch hochgradig vom Aussterben bedroht aufgrund von Hochwaldnutzung und Verlust von Lichtwaldstrukturen (v.a. magere, streureiche, mit Büschen durchsetzte Lichtungen).

 

Coenonympha arcania: Wie vorige Art auch in lichten Strukturen im Wald (Hochstromschneisen, Lichtungen) verbreitet, zusätzlich aber auch auf den Halbtrockenrasen des Schönbuch-Südwesthanges vorkommend. C. arcania scheint in den Waldbereichen ebenfalls durch Hochwaldnutzung und Sukzession gefährdet.

 

Coenonympha glycerion: In das Waldgebiet des Schönbuchs wohl schon immer nur randlich einstrahlend. Bodenständige Vorkommen könnten sich evtl. am Spitzberg gehalten haben, ob die Art dort (noch) vorkommt, ist aber unklar.

 

Pararge aegeria: Im Waldgebiet des Schönbuchs entlang von Wegrändern und im lichteren Wald noch weit verbreitet und derzeit ungefährdet.

 

Lasiommata megera: Eine der wenigen in Ausbreitung befindlichen Arten. Ehemals wohl nur am Südwest-Abhang des Schönbuchs und auf wenigen Sonderstandorten verbreitet, kann der Mauerfuchs mittlerweile auch an trockeneren Stellen im Waldgebiet des Schönbuchs nachgewiesen werden.

 

Lasiommata maera: Ehemalige Nachweise aus dem Schönbuch bestehen vom NSG Schaichtal und vom Spitzberg. Während die Nachweise aus dem Schaichtal fraglich sind und evtl. auf Verwechslungen mit L. megera zurück zu führen sind, ist ein ehemaliges Vorkommen am Spitzberg wahrscheinlich. Heute kommt diese stark rückläufige Art wohl nur noch auf der Schwäbischen Alb und im Süd-Schwarzwald vor, klimatische Veränderungen könnten ursächlich sein.

 

Lopinga achine: Zumindest bis in die 1970er-Jahre, evtl. auch noch länger (bis in die 1990er-Jahre) im Schönbuch beispielsweise im Goldersbachtal und Rotwildgehege vorkommend. Mittlerweile aufgrund von Lebensraumverlusten (Lichtwaldstrukturen) erloschen. Aktuell in Baden-Württemberg nur noch wenige, vereinzelte Populationen z. B. in der Grißheimer Trockenaue oder im Federseegebiet.

 

Hamearis lucina: Ebenfalls eine Art lichter Waldstrukturen (Waldwiesen, Lichtungen, Schneisen), aber auch warmer Hänge (Wacholderheiden). Im Schönbuch stark gefährdet aufgrund von Hochwaldnutzung und Zuwachsen der Sturmwurfflächen.

 

Callophrys rubi: Vor allem am Schönbuch-Südwesthang und Spitzberg vorkommend. Sonst vereinzelt auch besonnten Waldlichtungen.

 

Thecla betulae: Im Schönbuch weit verbreitet, als Falter jedoch nur selten nachweisbar. Eine Eisuche ist für den Nachweis besser geeignet und würde für den Schönbuch wahrscheinlich eine flächendeckende Verbreitung belegen.

 

Neozephyrus quercus: Wie vorige Art in Eichenbeständen des Schönbuchs aber auch an Einzelbäumen weit verbreitet.

 

Satyrium acaciae: Am Schönbuch-Südwesthang und auch am Spitzberg verbreitet. Die Art benötigt krüppelige, besonnt stehende Schlehen zur Eiablage. Sie ist gefährdet durch Überwachsen der Krüppelschlehen an ungenutzten Lokalitäten und durch das radikale Ausschlagen der Wirtspflanze durch Naturschutzmaßnahmen, z.B. am Südhang des Spitzbergs.

 

Satyrium ilicis: Ehemals im Schönbuch wohl etwas weiter auf lichten Eichensukzessionen verbreitet. Heute nur noch ganz wenige, akut vom Aussterben bedrohte Vorkommen. Gefährdet durch Sukzession, Überwachsen der kleinen Eichen und "Herauswachsen" aus der geeigneten Ablage- und Larvalentwicklungshöhe.

 

Satyrium w-album: An ulmenreichen Standorten des Schönbuchs weit verbreitet, jedoch seltener als N. quercus oder T. betulae. Gefährdet durch Umwandlung ulmenreicher Auwälder.

 

Satyrium spini: Es muss fraglich bleiben, ob diese Art ehemals im Schönbuch bzw. am Spitzberg vorkam. Aktuell ist sie dort mit Sicherheit erloschen.

 

Satyrium pruni: Im Schönbuch weit verbreitet und häufig. Bevorzugt die reichlich vorhandenen mesophilen Gebüsch- und Saumgesellschaften an Waldrändern.

 

Lycaena helle: Kam bis ca. 1930 in einer sumpfigen Schonung bei Böblingen-Ehningen vor. Aufgrund von Aufforstung und Trockenlegung hier erloschen. Aktuell nur noch zwei Populationen in Baden-Württemberg, vom Aussterben bedroht.

 

Lycaena phlaeas: Regelmäßig auf Störstellen, Ruderalbiotopen und auf Ackerrandstreifen zu finden. Im Waldgebiet des Schönbuchs eher vereinzelt.

 

Lycaena virgaureae: Schon vor den 1950er-Jahren aus dem Schönbuch verschwunden. Die Gründe könnten entweder klimatischer Natur oder auf Lebensraumveränderungen (Intensivierung, Düngung von Waldwiesen) zurück zu führen sein.

 

Lycaena tityrus: Auf mageren Wiesenflächen im und um den Schönbuch in eher geringer Dichte verbreitet.

 

Lycaena alciphron: Wie L. virgaureae auch schon lange aus möglicherweise denselben Gründen im Schönbuch erloschen.

 

Cupido minimus: Kommt ausschließlich am Spitzberg auf relativ vegetationsarmen Magerrasen vor. Gefährdet durch Verbuschung und Sukzession.

 

Cupido argiades: Ehemals in Baden-Württemberg weitgehend auf die Oberrheinebene beschränkt, expandiert diese Art seit einigen Jahren in Richtung Osten. Vermehrte Nachweise in den letzten Jahren am Schönbuch-Südwesthang und im NSG Schaichtal. Die Art scheint auch mit relativ fetten, feuchteren Wiesen zurecht zu kommen.

 

Celastrina argiolus: In den feuchten Tälern des Schönbuchs weit verbreitet und häufig.

 

Maculinea arion: Ehemals wahrscheinlich auch am Spitzberg auf steinigen Magerrasen vorkommend. Aktuell noch im nicht weit vom Schönbuch entfernten NSG Kochhartgraben verbreitet. Am Spitzberg wahrscheinlich durch Verbuschung und Sukzession auf den Felspartien erloschen.

 

Maculinea teleius: Im Schönbuch hochgradig bedroht. Aktuell wahrscheinlich nur noch zwei individuenreichere Vorkommen. Das Mahdregime muss auf die Art abgestimmt werden, außerdem reagiert sie empfindlich auf Intensivierung und Eutrophierung.

 

Maculinea nausithous: Im Gegensatz zu voriger Art zeigt sich M. nausithous noch etwas robuster und ist noch weiter im Schönbuch und auf den angrenzenden Fildern verbreitet. Die Art ist jedoch ebenfalls gefährdet durch veränderte, häufig intensivierte Nutzung von Wiesenflächen. Trotzdem kann der Schönbuch und angrenzende Gebiete noch als ein Verbreitungsschwerpunkt von M. nausithous in Baden-Württemberg bewertet werden.

 

Plebeius argus: Fast alle Nachweise liegen mittlerweile ein knappes Jahrhundert zurück. Aus neuerer Zeit liegen jedoch Funddaten vor, deren Bestätigung hochinteressant wäre. P. argus kommt beispielsweise im angrenzenden Rammert auf mageren Waldwiesen noch vor. Ob die Art im Schönbuch wirklich noch aktuell ist, muss zumindest fraglich bleiben. Ein Aussterben wäre wohl auch bei dieser Art mit dem Rückgang magerer Waldwiesen korreliert.

 

Polyommatus agestis: Aktuell auf mageren Wiesen auch im Schönbuch relativ weit verbreitet. Momentan eher in Ausbreitung befindlich.

 

Polyommatus eumedon: Wahrscheinlich kommt der Strochschnabel-Bläuling im Schönbuch/Glemswald aktuell nur noch im NSG Hölzertal bei Magstadt vor. Weitere Fundnachweise bestehen bis in die 1990er-Jahre z.B. aus dem Goldersbachtal. Im angrenzenden Rammert ist die Art ebenfalls noch aktuell nachgewiesen. Neben Eutrophierung und Aufforstung kommen auch klimatische Ursachen für den starken Rückgang dieser Art infrage.

 

Polyommatus semiargus: Aktuell noch weit verbreitet auf mageren Wiesenflächen. Ist aber ebenfalls durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung gefährdet.

 

Polyommatus thersites: Vom Spitzberg bei Tübingen bekannt. Mir gelangen 2009 mehrere Nachweise dieser seltenen Art am Schönbuch-Südwesthang in esparsetten-reichen Weinbergsbrachen. Gefährdet durch Nutzungsaufgabe und anschließender Überwachsung der Esparsetten-Bestände, aber wohl auch durch intensive Schafbeweidung.

 

Polyommatus coridon: Im Schönbuch wohl nur am Spitzberg bodenständig. Mir gelang 2009 ein Einzelnachweis eines wohl verflogenen Exemplars auf einer offenen Waldschneise beim Böblinger Standortübungsplatz.

 

Polyommatus bellargus: Wie vorige Art ausschließlich am Spitzberg und am Schönbuch-Südwesthang vorkommend. Gefährdet durch Nutzungsintensivierung und Aufgabe der Bewirtschaftung von Halbtrockenrasen.

 

Polyommatus icarus: Am weitesten verbreitete Polyommatus-Art. Vor allem auf mageren Wiesen, Ruderalflächen, Böschungen und Ackerrandstreifen.

 

Carterocephalus palaemon: Im Schönbuch aktuell noch weit verbreitet. Als Art lichter Waldbereiche und Schneisen jedoch in Zeiten der Hochwaldnutzung gefährdet.

 

Thymelicus sylvestris: Einer der häufigsten Tagfalter im Schönbuch, überall häufig.

 

Thymelicus lineolus: Eher an trockenere Habitate angepasst, deshalb im feucht-kühlen Schönbuch nicht ganz so häufig wie vorige Art. Trotzdem überall anzutreffen.

 

Thymelicus acteon: Diese unauffällige, häufig übersehene Art besiedelt vornehmlich Magerrasen. Im Schönbuch Vorkommen am Spitzberg und am Schönbuch-Südwesthang.

 

Ochlodes venatus: Im Schönbuch weit verbreitet und vor allem in den Tälern sehr häufig.

 

Erynnis tages: Im Gebiet wahrscheinlich nur am Spitzberg, den Südwestabhängen des Schönbuchs und auf dem Böblinger Standortübungsplatz bodenständig.

 

Carcharodus alceae: Früher anscheinend auch im Schönbuch vorkommend, heute mit Sicherheit erloschen.

 

Spialia sertorius: Im Schönbuch wäre nur ein Vorkommen am Spitzberg denkbar. Hier vereinzelte Nachweise der Art in den letzten Jahren. Eine Bodenständigkeit müsste noch nachgewiesen werden.

 

Pyrgus malvae: Weit verbreitet auf Halbtrockenrasen ebenso wie an feuchteren Standorten.

 

Adscita statices: Einzige Grünwidderchen-Art im Schönbuch. Auf mageren Feuchtwiesen der Täler vereinzelt verbreitet. Gefährdet durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung.

 

Zygaena purpuralis: Bis in die 1980er-Jahre mit Sicherheit am Spitzberg vorkommend. Ob die Art auch noch heute dort vorhanden ist, ist unklar.

 

Zygaena carniolica: Wie vorige Art ebenfalls ehemals am Spitzberg vorkommend. Heute höchstwahrscheinlich aufgrund von Sukzession und Verbuschung erloschen.

 

Zygaena loti: Im Gegensatz zu den beiden vorigen Arten auch heute noch am Spitzberg vorhanden. Als Magerrasenart aber in den Waldgebieten des Schönbuchs fehlend.

 

Zygaena osterodensis: Diese stark rückläufige Art hatte im Schönbuch bis in die 1960er-Jahre bedeutsame Populationen. Doch dann starb die Art infolge von Hochwaldnutzung und Verlust von Lichtwaldstrukturen aus. Heute ist Z. osterodensis nur noch auf der Schwäbischen Alb weiter verbreitet.

 

Zygaena viciae: Aufgrund ihrer breiten ökologischen Amplitude ist Z. viciae auch heute noch sowohl auf Halbtrockenrasen als auch auf mageren Glatthaferwiesen im Schönbuch verbreitet. Trotzdem ist auch diese Art durch Intensivierung und Überdüngung gefährdet.

 

Zygaena ephialtes: Unstete Art, die vom Spitzberg nachgewiesen ist. Aktuelle Vorkommen sind möglich.

 

Zygaena filipendulae: Die am weitesten verbreitete Zygaene ist auch im Schönbuch noch regelmäßig auf trockeneren Mähwiesen, an Böschungen sowie auf mageren Feuchtwiesen anzutreffen. Auch diese Art erleidet jedoch durch Nutzungsintensivierung Bestandseinbußen.

 

Zygaena lonicerae: Ähnlich wie Z. osterodensis eine Art der lichter Waldstrukturen und magerer Waldsäume. Bis in die 1990er-Jahre im Schönbuch verbreitet, heute ist die Art wahrscheinlich auch schon erloschen.

 

Zygaena trifolii: Auch das Sumpfhornklee-Widderchen ist im Schönbuch akut vom Aussterben bedroht. Mir gelangen 2008 im nord-östlichen Schönbuch Nachweise auf drei extensiv bewirtschafteten Waldwiesen. Ob noch andere Populationen im Schönbuch existieren, ist unklar. Die Art ist stark gefährdet durch Nutzungsintensivierung und Eutrophierung, aber auch durch Trockenlegung von Feuchtwiesen.

 

Die folgenden Arten wurden für den Schönbuch nicht weiter beachtet, da die Nachweise nicht durch Belegexemplare gesichert sind und zudem zweifelhaft erscheinen: Parnassius mnemosyne, Limenitis reducta, Melitaea didyma, Minois dryas, Lycaena hippothoe, Cupido osiris, Glaucopsyche alexis, Polyommatus damon, Polyommatus dorylas, Hesperia comma und Zygaena transalpina.

Mit Lycaena dispar befindet sich momentan eine weitere Art in Ausbreitung nach Osten und hat mittlerweile die Gäulandschaften erreicht. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass L. dispar auch bald im Schönbuch anzutreffen ist.

 

Die folgende Tabelle gibt die fünf wichtigsten Habitattypen im Schönbuch und die dort zu erwartenden Schmetterlingsarten wieder. Einige Arten finden sich in mehreren Kategorien wieder, andere mussten aufgrund von unspezifischen oder unbekannten Lebensraumansprüchen ausgeklammert werden.

Lichte Waldsysteme, Lichtungen, Schneisen, Waldränder, breite Waldwege Magere Feuchtwiesen und -brachen der Waldtäler (Hölzertal, Goldersbachtal, Schaichtal, Lindachtal) Magere Salbei-Glatthaferwiesen, Halbtrockenrasen (Schönbuch-Südwesthang) Volltrockenrasen, felsige Strukturen, steinige Magerrasen (Spitzberg, Ödenburg) Glatthaferwiesen, Böschungen, Ruderalbiotope, Ackerrandstreifen
Euphydryas maturna* Plebeius argus* Melitaea athaliaU Parnassius apollo* Zygaena ephialtesU
Hipparchia fagi* Lycaena virgaureae* Coenonympha glycerionU Iphiclides podalirius* Erebia medusa1
Brintesia circe* Lycaena alciphron* Thymelicus acteonU Satyrium spini* Zygaena viciae4
Zygaena osterodensis* Lycaena helle* Spialia sertoriusU Maculinea arion* Papilio machaonX
Limenitis populi* Euphydryas aurinia* Erebia medusa1 Melitaea parthenoides* Pieris brassicaeX
Erebia ligea* Melitaea diamina* Satyrium acaciae2 Melitaea britomartis* Pieris napiX
Zygaena lonicerae* Melitaea parthenoides* Melitaea cinxia2 Lasiommata maera* Pieris rapaeX
Satyrium ilicis1 Melitaea aurelia* Polyommatus thersites3 Hipparchia semele* Colias hyaleX
Coenonympha hero1 Melitaea athaliaU Polyommatus coridon3 Chazara briseis* Poylommatus icarusX
Erebia aethiops1 Maculinea teleius1 Polyommatus bellargus3 Zygaena carniolica* Polyommatus semiargusX
Hamearis lucina2 Polyommatus eumedon1 Erynnis tages3 Melitaea athaliaU Polyommatus agestisX
Boloria selene2 Erebia medusa1 Callophrys rubi4 Coenonympha glycerionU Lycaena phlaeasX
Nymphalis antiopa2 Zygaena trifolii1 Boloria dia4 Thymelicus acteonU Lycaena tityrusX
Satyrium w-album3 Boloria eunomia2 Coenonympha arcania4 Spialia sertoriusU Issoria lathoniaX
Argynnis adippe3 Maculinea nausithous3 Zygaena viciae4 Zygaena purpuralisU Coenonympha pamphilusX
Boloria euphrosyne3 Adscita statices3 Papilio machaonX Satyrium acaciae2 Maniola jurtinaX
Nymphalis polychloros3 Brenthis ino4 Leptidea sinapis/realiX Melitaea cinxia2 Melanargia galatheaX
Apatura ilia3 Pieris napiX Colias hyaleX Cupido minimus3 Pyrgus malvaeX
Coenonympha arcania4 Leptidea sinapis/realiX Poylommatus icarusX Polyommatus coridon3 Ochlodes venatusX
Pieris napiX Anthocharis cardaminesX Polyommatus semiargusX Polyommatus bellargus3 Thymelicus sylvestrisX
Anthocharis cardaminesX Aphantopus hyperantusX Polyommatus agestisX Erynnis tages3 Thymelicus lineolusX
Gonepteryx rhamniX Maniola jurtinaX Lycaena phlaeasX Colias alfacariensis4 Zygaena filipendulaeX
Celastrina argiolusX Pyrgus malvaeX Lycaena tityrusX Callophrys rubi4  
Neozephyrus quercusX Ochlodes venatusX Issoria lathoniaX Boloria dia4  
Argynnis paphiaX Thymelicus sylvestrisX Lasiommata megeraX Coenonympha arcania4  
Nymphalis c-albumX Zygaena filipendulaeX Coenonympha pamphilusX Zygaena loti4  
Araschnia levanaX   Maniola jurtinaX Issoria lathoniaX  
Limenitis camillaX   Melanargia galatheaX Lasiommata megeraX  
Apatura irisX   Pyrgus malvaeX Melanargia galatheaX  
Pararge aegeriaX   Ochlodes venatusX Thymelicus lineolusX  
Aphantopus hyperantusX   Thymelicus lineolusX    
    Zygaena filipendulaeX    
         
         

Legende: * = ausgestorben/verschollen, U = Status unklar, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, 4 = Vorwarnliste, X = Ungefährdet. Angaben basieren auf eigenen Einschätzungen im Schönbuch und sind unabhängig von der Roten Liste.

 

Die folgende Tabelle gibt das zeitliche und ursächliche Aussterben sowie die aktuelle Gefährdung der Tagfalter-Arten im Schönbuch wider. Mehrfachnennungen von Arten bei Verschiedenbiotop-Besiedlern oder bei Unklarheit über die Aussterbeursache sind möglich.

Aussterbedatum Geänderte Waldnutzung (Hochwaldnutzung, Verlust von Lichtwaldstrukturen) Aufforstung, Düngung oder Trockenlegung von mageren Wald- und Feuchtwiesen Intensivierung und Eutrophierung von mageren Trockenwiesen Sukzession, Verbuschung und Überwachsen von Felsstrukturen und steinigen Trockenrasen Klimaveränderungen (Klimaerwämung und Atlantisierung)
vor 1900   Lycaena virgaureae   Parnassius apollo

Hipparchia semele

Chazara briseis

Lycaena virgaureae
bis 1950 Hipparchia fagi

Brintesia circe

Lycaena helle

Lycaena alciphron

Plebeius argus

Carcharodus alceae Maculinea arion Lycaena alciphron
bis 1970 Euphydryas maturna

Zygaena osterodensis

Euphydryas aurinia   Satyrium spini

Zygaena carniolica

 
bis 1990 Lopinga achine Melitaea diamina

Melitaea parthenoides

Melitaea aurelia Iphiclides podalirius

Melitaea britomartis

Lasiommata maera

Lasiommata maera
bis 2010 Erebia ligea

Zygaena lonicerae

Erebia medusa

 

    Limenitis populi

Erebia ligea

Gefährdung Veränderte Waldnutzung (Hochwaldnutzung, Verlust von Lichtwaldstrukturen) Aufforstung, Düngung oder Trockenlegung von mageren Wald- und Feuchtwiesen Intensivierung und Eutrophierung von mageren Trockenwiesen Sukzession, Verbuschung und Überwachsen von Felsstrukturen und steinigen Trockenrasen Klimaveränderungen (Klimaerwämung und Atlantisierung)
Vom Aussterben bedroht
Melitaea athalia

Erebia aethiops

Coenonympha hero

Satyrium ilicis

Maculinea teleius

Zygaena trifolii

Polyommatus eumedon

Erebia medusa   Erebia aethiops

Erebia medusa

Polyommatus eumedon

Stark gefährdet Nymphalis antiopa

Boloria selene

Hamearis lucina

Boloria eunomia Melitaea cinxia Satyrium acaciae Nymphalis antiopa
Gefährdet Argynnis adippe

Boloria euphrosyne

Maculinea nausithous

Adscita statices

Polyommatus thersites

Polyommatus bellargus

Polyommatus coridon

Erynnis tages

   
Vorwarnliste Apatura ilia

Nymphalis polychloros

Coenonympha arcania

Satyrium w-album

Carterocephalus palaemon

Brenthis ino Boloria dia

Zygaena viciae

Colias alfacariensis

Cupido minimus

Callophrys rubi

Zygaena loti

 

 

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