Opheodrys aestivus (Rauhe Grasnatter)

 

 

 

Steckbrief:

Länge: 80-120 cm

Verbreitung: Nordamerika: Von Connecticut bis nach Florida, von Ohio, Illinois und Indiana bis nach Kansas und Texas und im Süden bis nach Tampico (Mexiko).

Lebensraum: Auf niederen Bäumen, Büschen und im hohen Gras, an dicht bewachsenen Ufern stehender und fließender Gewässer.

Lebensweise: Tagaktiv, schnell, aufmerksam, gutes Sehvermögen, nicht aggressiv, nicht bissig.

Nahrung: Insekten, Spinnen, Schnecken und Frösche.

Gefährdung/Schutz: In Großteilen ihres Verbreitungsgebietes einer der häufigsten Schlangen, weder gefährdet noch geschützt.

Quellen: Buch: "Schlangen 1" - Trutnau (1988), "Grasnattern" - Schmidt (2002)

 

 

Eigene Erfahrungen:

Ich kaufte ein einzelnes trächtiges Wildfangweibchen im Mai 2006 vom Tropic Fauna in Bisingen. Etwa eine Woche später legte das Weibchen sechs befruchtete Eier ab, die im Inkubator bei 25-27 °C bebrütet wurden.

Das adulte Tier halte ich in einem Terrarium der Größe 50x50x70 cm, es ist dicht mit verschiedenen Pflanzen bewachsen und hat einen Liegeplatz in Form eines Blumentopfes unterhalb der Decke. Außerdem ist ein großes Wasserbecken und ein Rindenstück im Terrarium untergebracht. Beleuchtet wird mit einer UV-Lampe, damit die Schlange ihren Bedarf an Licht stillen kann. Die Temperatur liegt meist zwischen 25 und 27 °C. Wenn möglich sollten jedoch noch weitere Lampen (Strahler, T5) zugeschaltet werden, um den hohen Lichtansprüchen dieser tagaktiven Tiere gerecht zu werden.

Besonders interessant ist es dieser scheuen Schlange beim Jagen und Fressen zuzuschauen. Ich füttere vor allem mit Heuschrecken, Grillen und Heimchen, die kurz verfolgt und von hinten gepackt werden, um dann innerhalb von Sekunden verschlungen zu werden. So frisst Opheodrys aestivus innerhalb weniger Minuten bis zu zehn ausgewachsene Heimchen, deswegen füttere ich auch etwa jeden dritten Tag, der Nahrungsbedarf dieser Natter scheint beträchtlich zu sein und ist nicht mit nagerfressenden Schlangen zu vergleichen. Ein aktives Aufsuchen des Wasserbeckens konnte ich noch nicht beobachten, Flüssigkeit wird über das Trinken von Wassertropfen aufgenommen.

Aus sechs Eiern schlüpften sechs gesunde Jungtiere, die sofort willig an die angebotenen Heimchen gingen. Mittlerweile habe ich vier Nachzuchten abgegeben, zwei behielt ich jedoch selbst, sie haben sich jetzt das zweite Mal gehäutet und messen knappe 30 cm.

Im Frühjahr 2007 kaufte ich mir noch ein Wildfang-Männchen, das ich getrennt vom Weibchen halte. Nach zwei Wochen Eingewöhnungszeit setzte ich das Männchen ins Terrarium des Weibchens, das es auch sofort mit heftigem Kopfnicken umwarb. Es erfolgte eine Verpaarung und ich beließ das Männchen noch einige Tage dort, um noch weitere Verpaarungen zu ermöglichen. Jetzt hoffe ich auf die Ablage befruchteter Eier auch in diesem Jahr. Leider ist im Sommer 2007 das adulte Weibchen nach der Trächtigkeit verstorben, ich werde meine Nachzuchten aufziehen, um eine gute Zuchtgruppe aufbauen zu können.

Aus Platzmangel habe ich mein einzelnes Männchen und die Nachzuchten 2008 abgegeben, sodass ich momentan keine Grasnattern mehr besitze.

 

Nachzuchten 2006.

 

 

Ebenfalls Nachzuchten 2006.

 

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